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«Ich bemühe mich, ‹Bärndütsch› zu lernen und zu sprechen»

Hochkonzentriert, interessiert und trotzdem locker. So betritt der neue YB-Trainer David Wagner in Begleitung von Sportchef Christoph Spycher und Mediendirektor Albert Staudenmann das dicht besetzte Wankdorf-Medienzentrum.

Nachdem Christoph Spycher die Botschaft verkündet hat, dass der neue Coach vorerst einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet hat, beweist David Wagner in der Interviewrunde schon bei unserer ersten Frage, dass seine Auftritte nicht nur konzentriert, sondern ebenso clever sind. Er tappt nicht in jede Falle. «Die Frage, welches der Kern meiner Botschaft ist, die ich bei meinem ersten Auftritt vor dem Team an die Spieler richten werde, verrate ich ihnen nicht, sonst ist dies für die Mannschaft keine Überraschung mehr.» Bei anderen Fragen gibt sich der Doppelbürger (USA/Deutschland) bedeutend redseliger. «Mit ‹ Bärndütsch › kann ich leider noch nicht dienen, doch ich werde mich bemühen, die Sprache zu verstehen und zu sprechen. Auch über Bern kann ich ihnen noch nicht viel erzählen, ich war vor vielen Jahren einmal für ein paar wenige Stunden hier, sonst beschränken sich meine Erfahrungen auf einige Urlaubstage im Winter zum Skifahren. Ich weiss, dass Bern eine schöne Region ist – aber deswegen bin ich ja nicht hier, ich will mit YB Erfolg haben.»

«Die Menschen sind mir wichtig»

Wichtig bei seiner Zusage für YB waren für David Wagner auch die Gespräche, die er mit der sportlichen Leitung der Gelb-Schwarzen geführt hat und ebenso mit seinen beiden YB-Vorgängern Adi Hütter und Gerardo Seoane und seinem ehemaligen Spieler Florent Hadergjonaj. «Ich habe sofort gefühlt, dass hier Menschen am Werk sind, auf die Verlass ist, mit denen man im Team zusammenarbeiten und etwas erreichen kann.» In David Wagners Aussagen kam auch klar und deutlich zum Ausdruck, dass er eine Art Fussball spielen will, welche die YB-Fans mögen. «Fussball ist ein Impulsspiel. Wie reagiert ein Spieler bei Ballverlust und Ballgewinn? Die Energie und die Intensität müssen hoch sein, die Energie muss vom Platz auf die Tribüne überschwappen. Wir wollen mit vielen Rhythmus- und Tempowechseln und aktivem, aggressivem und attraktivem Fussball erfolgreich sein und den Fans etwas bieten.» Der erste Eindruck, den David Wagner hinterlassen hat, ist beeindruckend und positiv. Gérard Castella, der als Mitglied der sportlichen Führung den ersten medialen Auftritt des Trainers verfolgt hat, meint kurz und bündig: «Un bon choix», eine gute Wahl.

Pierre Benoit

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