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Im «YB-Huus» stimmt alles auch Grosi Elisabeth kocht perfekt

Auf Beginn der laufenden Saison hat der BSC Young Boys seine Nachwuchsabteilung mit der Bezeichnung «Youth Base» neu gebrandet. Doch das ist beileibe nicht das einzig Neue in der Nachwuchsabteilung des Meisters.

Das neue Aushängeschild der «Youth Base» ist das nur 15 Gehminuten vom Wankdorf entfernt liegende «YB-Huus» in Ittigen, das von ausgewählten YB-Nachwuchsspielern bezogen werden konnte. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts, im Jahr 1904 erstellte Wohnhaus wurde später zu einer Hutfabrik umgebaut, steht unter Denkmalschutz und wurde jetzt sorgfältig renoviert und auf die YB-Ansprüche angepasst. Verantwortlich für das «YB-Huus» zeichnet beim Meister der Leiter der Nachwuchsabteilung Christian Franke. «Das Projekt einer Unterkunft für YB-Nachwuchsspieler bestand schon seit Jahren, doch fehlte es an einem geeigneten Objekt. René Lanz, Verwaltungsratspräsident der MLG Holding AG, machte uns schliesslich auf das Gebäude in Ittigen aufmerksam, restaurierte dieses mit seiner Firma, so dass wir unsere Pläne endlich umsetzen konnten.» Mit den bisherigen Erfahrungen ist Christian Franke hochzufrieden. «Alle Rückmeldungen sind sehr positiv, sowohl von den Betreuerinnen als auch von den Spielern, die sich dort sehr wohl fühlen. Es handelt sich um ein echtes Schmuckstück, jeder Spieler hat ein Einzelzimmer, es gibt verschiedene Aufenthaltsräume, es mangelt an nichts», berichtet der Chef der YB-«Youth Base». Die Spieler erreichen das Wankdorf mit dem Bus, dem Velo oder zu Fuss. Einige sparen durch den Umzug in die Nähe des Wankdorfs viele Stunden Fahrzeit ein: Der im Schwarzsee beheimatete Leandro Zbinden, Goalie der U21 beispielsweise, wendet für Hin- und Rückreise zum Training und den Spielen nur 20 Minuten statt vier Stunden auf. Sechs auswärtige Spieler leben im «YB-Huus», darunter ein Däne, der fleissig Deutsch lernt, wie Sabine Schneider, eine der Betreuerinnen, begeistert erzählt. Die einen, wie U21- Goalie Leandro Zbinden, absolvieren eine KV-Lehre, andere gehen noch zur Schule.

Sabine und Michaela – die «Schlummermütter»

Um das tägliche Wohl der YB-Nachwuchsspieler sind die beiden Betreuerinnen Sabine Schneider und Michaela Röthlisberger besorgt – eine der beiden übernachtet abwechslungsweise auch im «YB-Huus». «Ich habe diese Aufgabe voller Vorfreude und mit hohen Erwartungen angetreten», sagt Sabine Schneider, die sich mit viel Fingerspitzengefühl umsichtig um die Spieler kümmert. «Doch mittlerweile ist schon viel mehr geworden, die Junioren sind mir richtig ans Herz gewachsen.» Die gelernte Operationsfachfrau ist auch sonst nur des Lobes voll für ihre Schäfchen. «Sie putzen ihre Zimmer selbst, erledigen im Haus viele Aufgaben, pflegen auch den Garten. Allein die Küche liegt in unserer Verantwortung.» Klar, dass kein Fast Food auf den Tisch kommt, selten bis nie Pizza, Raclette oder Bärner Platte. Gesunde Sportlerernährung steht auf dem Wochenplan – und wenn ein Spieler einmal einen Spezialwunsch hat, darf er diesen nicht nur anmelden, sondern auch damit rechnen, dass dieses Menü schon bald auf den Tisch kommt. Sabine Schneider: «Wir haben ein vorgegebenes Budget, doch dieses ist so berechnet, dass wir nicht ‹schmürzelen› müssen.» Wenn nötig, helfen die Betreuerinnen bei den Schulaufgaben, Lichterlöschen ist normalerweise um 23 Uhr – Probleme gibt es auch bei der Nachtruhe nicht.

SFV-Stift Leandro Zbinden

Einer der sechs Bewohner im «YB-Huus» ist Leandro Zbinden, der 18-jährige Goalie des U21-Teams. Er absolviert seine Lehre beim Schweizerischen Fussballverband und ist begeistert vom «YB-Huus» und vom guten Geist im SFV-Haus in Muri. Im Moment wird er von Beat Walpen, dem ehemals beinharten Dürrenast-Aussenverteidiger, und Monika Balsiger, seit Jahrzehnten die gute Seele des SFV, ausgebildet. «Das fägt, genauso wie das Leben im ‹YB-Huus›», erzählt der YB-Nachwuchsgoalie, dessen erklärtes Ziel es ist, in zwei Jahren den Sprung in die erste Mannschaft geschafft zu haben. Zum Leben im «YB-Huus» weiss Leandro Zbinden nur Lobeshymnen zu singen. «Es stimmt alles, wir verstehen uns untereinander hervorragend, machen in der Freizeit Spiele, schauen Fussball am Fernsehen oder lassen uns bekochen. Sabine kocht hervorragend und auch Grosi Elisabeth – Sie dürfen ruhig Grosi schreiben – verwöhnt uns nach allen kulinarischen Regeln der Kunst. Beim Grosi isst man halt einfach immer noch am besten.»

Pierre Benoit

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