Während in der 2. Liga viele Partien abgesagt werden mussten, konnte der FC Bern 1894 gegen Bosporus auf Kunstrasen spielen. Der Traditionsklub blieb aber chancenlos.

Beim Thema Kunstrasen scheiden sich die Geister. Die einen Fussballer schätzen ihn, andere mögen ihn weniger. Fakt ist indes, dass die künstliche Unterlage bei Wetterkapriolen wie am letzten Wochenende erhebliche Vorteile aufweist. Von sieben Partien in der Gruppe 1 der 2. Liga regional fielen nicht weniger als fünf dem Schnee zum Opfer – gespielt werden konnte nur auf zwei Kunstrasenplätzen in der Stadt Bern. Eine dieser zwei Partien fand bei klirrender Kälte im Neufeld zwischen dem abstiegsbedrohten FC Bern und dem FC Bosporus (3.) statt. Und sie begann mit einem veritablen Knaller: Ohne dass die Berner die Kugel auch nur einmal berührt hätten, lag Bosporus nach einem Weitschuss von Yessin Sdiri bereits in Führung. Das Heimteam bekundete Mühe, eine adäquate Antwort zu geben und fand selbst dann nur mühsam ins Spiel, als Bosporus-Goalie Yoel Tschan früh (10.) nach einer Notbremse des Feldes verwiesen wurde. Die Einheimischen packten kaum taugliche Mittel aus, um ein gut organisiertes Bosporus ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Ein Lattenschuss der Berner nach einem Freistoss (13.) blieb für lange Zeit die einzige nennenswerte Aktion.

Abgeklärter FC Bosporus
Kurz nach der Pause veredelte der ehemalige Thuner U-21-Stürmer Amar Avdukic einen Konter nach kluger Vorarbeit Sdiris zum zweiten Tor für Bosporus. Bern versuchte danach zwar nochmals Struktur ins Spiel zu bringen und Druck zu entfachen. Die Gäste agierten letztlich aber zu abgeklärt und liessen nichts mehr anbrennen, obschon sie das Spiel in der Schlussphase nach einer weiteren Notbremse sogar mit zwei Mann weniger beenden mussten.

Adiran Lüpold

 

Bern 1894 – Bosporus 0:2 (0:1)
Tore:
1. Yessin Sdiri 0:1.
52. Amar Avdukic 0:2.
Rote Karten: 10. Yoel Tschan, 75. Vlada Sucurovic (beide Bosporus, beide Notbremse).