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Kein Zweifel: Budapest kann kommen

Vor Jahresfrist stellte Mujinga Kambundji am Citius-­Meeting im Leichtathletik­stadion Wankdorf in 22,18 einen neuen Schweizerrekord über 200 Meter auf. Diesmal war die Reihe an ihrer zehn Jahren jüngeren Schwester Ditaji, welche den Schweizerrekord über 100 m Hürden gleich zweimal verbesserte.

Nach 12,51 im Vorlauf pulverisierte sie den Rekord im Final auf 12,47. Damit hat die Bernerin nicht nur den zwölf Jahre alten Rekord Lisa Urechs um 15 Hundertstel unterboten, sondern auch einen neuen Europarekord der Alterskategorie U23 aufgestellt.

«Ich habe es sicher in den Beinen, Lisa Urechs Zeit in dieser Saison zu unterbieten, doch wann dies sein wird, steht in den Sternen geschrieben. Den Rekord vor dem Heimpublikum zu schaffen, wäre natürlich besonders schön. Ich hoffe auf der neuen Bahn auf einen schnellen Lauf», sagte Ditaji Kambundji im BärnerBär im Hinblick auf das Meeting vom vergangenen Freitag. Nicht viel anders tönte es im Interview auf SRF nach den beiden Rekordrennen. «Ich wusste, dass ich schnellere Zeiten in den Beinen habe. Heute war ich extrem locker, spürte keinen Druck – es war ein magischer Tag.» Es war in der Tat eine Augenweide, zu sehen, wie leicht die Bernerin gazellenartig über die Hürden flog, perfekt der Rhythmus, perfekt der Start und der Zieleinlauf, in dem sie auch die Weltklasseläuferinnen Amoi Brown aus Jamaica (12,51) und Pia Skrzyszowska aus Polen (12,59) niederrang. Grossartig, und trotzdem ist die neue Rekordhalterin überzeugt, dass es noch schneller geht.

Gute Aussichten für die WM
Für die in zwei Wochen beginnenden Weltmeisterschaften in Budapest sind die Erfolgsaussichten für «Didi», wie sie von ihren Freunden genannt wird, nochmals gestiegen. «In Budapest geht es darum, Runde um Runde zu überstehen, was beim hohen Niveau der Konkurrenz kein einfaches Unterfangen sein wird. Wie weit es schliesslich reichen wird, lässt sich nur schwer abschätzen», so Ditaji Kambundji. Mit dem Glanzresultat in Bern sind die Chancen auf einen WM-Finalplatz sprunghaft gestiegen. In diesem Jahr sind bisher erst zehn Läuferinnen schneller ins Ziel gekommen als Kambundji, sechs Amerikanerinnen und die wegen Dopings gesperrte Nigerianerin Tobi Amusan. Weil nur drei Amerikanerinnen mitlaufen dürfen, sind «Didis» Aussichten auf einen Finalplatz durchaus realistisch.

Acht Meeting-Rekorde in den Laufdiziplinen
Die neue Bahn, die erst am letzten Juli-Tag eingeweiht wurde, bildete die perfekte Grundlage für schnelle Zeiten. Neben Ditaji Kambundjis Weltklasseleistung verzeichnete das von über 3000 Zuschauenden verfolgte Meeting auch weitere sieben Meeting-Rekorde.
Mujinga Kambundji zeigte über 100 Meter in 11,15 eine gute Leistung und wurde offensichtlich von ihrem entzündeten linken Fuss nicht zu sehr behindert. Budapest könnte durchaus auch für sie zum Saison-Höhepunkt werden.

Pierre Benoit

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