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Mit elf Jahren entschied er sich für Unihockey und gegen Fussball

Wer sich die Torschützenliste in der Nationalliga-A-Meis-terschaft der Unihockeyaner anschaut, findet trotz Spiel-rückstand ganz vorne einen Spieler von Titelanwärter Floor-ball Köniz: Manuel Maurer.

Für ihn persönlich hat die neue Spielzeit nach der aufgrund von Co-vid-19 abgebrochenen letzten Meis-terschaft wunschgemäss begonnen, nicht aber für das Team. Nach den drei gewonnenen Auftaktpartien gab es im ersten Spitzenkampf auswärts gegen die Grasshoppers eine knappe 5:6-Niederlage. Bereits am Freitag (19.30 Uhr, Weissensteinhalle) wol-len die Könizer gegen den UHC Uster mit Toren und Assists Manuel Mau-rers den vierten Sieg im fünften Spiel realisieren. Nach den wegen den stei-genden Infektionszahlen abgesagten Nationalmannschaftspartien – die Schweiz hätte an der EURO Floorball Tour in St. Gallen mit den drei Köni-zern Manuel Maurer, Manuel Engel und Stefan Hutzli je zweimal gegen Schweden und Tschechien spielen sollen – geht es in der Meisterschaft weiter und will Floorball Köniz die vor ihm liegenden Wiler-Ersigen und GC ein- und überholen.

Der Bruder war «schuld»
Zum Unihockey kam Manuel Maurer einst bereits als Schüler. In Köniz wurde in den Pausen auf dem Schulhausplatz jeweils «geschuttet» oder Unihockey gespielt, und weil sein grosser Bruder bei Floorball Köniz aktiv war, entschied sich auch Klein-Manuel für Unihockey und ge-gen Fussball. «Da gab es nicht viel zu diskutieren. Ich hatte Talent mit Ball und Stock umzugehen, der Entscheid erwies sich im Nachhinein als richtig», blickt Manuel Maurer in seine Anfangszeit zurück.
Nach dem Meistertitel 2018 – «das war neben der WM-Teilnahme mein bisher grösster Erfolg» – ent-schied sich der Stürmer für eine Luftveränderung. Es mangelte nicht an Angeboten aus dem Land des Serienweltmeisters Schweden, wohin er schliesslich zu den Växjo Vipers in die oberste Liga wechselte und sich auch dort auf Anhieb durchsetzte. «Es war für mich nach dem Titelgewinn der richtige Moment zum Wechsel, ich konnte dort als Profi spielen und im home-office weiterhin zu 40 Prozent für meinen Schweizer Arbeitgeber tätig sein», so Manuel Maurer. Doch bereits nach einem Jahr zog es ihn trotz durchschlagendem Erfolg in die Heimat zurück. «Einerseits wollte ich mir die berufliche Laufbahn in der Schweiz nicht verbauen, andererseits fehlten mir auch meine Kumpel aus dem Kö-nizer Team. Die emotionale Bindung zu Floorball ist gross, viele Spieler sind seit mehr als zehn Jahren bei Köniz aktiv, das schweisst zusammen. Ich denke, Floorball Köniz ist eine richtige Wohlfühloase.»

Volles Programm
Manuel Maurer absolviert neben sei-nem beruflichen Engagement auch im sportlichen Bereich ein volles Programm. Drei Trainings mit der Mannschaft, dazu zweimal Kondition büffeln und zwei Mittagtrainings, in denen an der Technik gefeilt wird plus die Spiele, langweilig wird es dem flinken Stürmer mit dem ausgeprägten Torriecher nicht. «Meine Technik ist nicht spektakulär, aber gut, ich arbeite daran, mich weiter zu verbessern.» Seine Torgefährlichkeit führt Maurer auch darauf zu-rück, dass «ich viele Gespräche mit Goalies führte und von ihnen in Erfahrung gebracht habe, was sie nicht mögen, wo sie am Verwundbarsten sind. Ich will nicht schöne, sondern möglichst viele Tore schiessen, ob der Ball im Dreieck landet oder über die Linie gewürgt wird, interes-siert mich nicht – Hauptsache, der Ball ist drin.»

Zurück nach Schweden?
Eine zwischenzeitliche Rückkehr nach Schweden schliesst Manuel Maurer nicht aus. «Vor allem in der Breite ist die Qualität in der schwe-dischen Meisterschaft dichter, die Differenz zwischen dem ersten und dritten Block bedeutend kleiner. Während in der Schweiz das Spiel-verständnis ausgeprägter ist, spielen die Schweden härter und auf einem technisch höheren Niveau – deshalb wird man als Spieler auch mehr gefordert.» Eines aber scheint klar zu sein: Auch wenn er nochmals einen Abstecher in den hohen Norden machen sollte, seinen Könizer Teamkollegen muss nicht bange sein. Ihr im Norden von «Längizyti» geplagter Topskorer wird – früher oder später – zurückkehren und sich wieder das Floorball-Dress überstreifen.

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