Nach schwierigen Zeiten jetzt auf der Sonnenseite

Seit zwei Jahren ist Wanja Greuel als CEO Vorsitzender der YB-Geschäftsleitung. Zu behaupten, mit ihm habe sich der Erfolg bei den Gelb-Schwarzen eingestellt, wäre kühn. Das weiss auch Wanja Greuel selbst und unterlässt keine Gelegenheit, den Teamgedanken in den Vordergrund zu stellen.
Klar, da sind zuerst einmal die Spieler, die Trainer Adi Hütter und Gerardo Seoane und deren Assistenten, der Staff, das gesamte Umfeld mit all den Helfern im Hintergrund, auf die jetzt dank der Erfolge noch ein gutes Stück Mehrarbeit zukommt. Doch sei es bei den Mitarbeitenden im Ticketing, in den Gastronomiebetrieben oder im direkten Umfeld des Teams, Jeder und Jede freut sich und nimmt die auf sie zukommenden Arbeiten gerne in Angriff.

Wanja Greuel, wie haben Sie die 90 Minuten in der kroatischen Hauptstadt Zagreb erlebt, die im geografisch nicht sehr sattelfesten Schweizer Boulevardblatt nach Serbien verlegt und als «Hölle von Belgrad» angepriesen wurden?
Wanja Greuel: Es war eine unglaubliche Anspannung, denn es ging ja wirklich um sehr viel. Wir lagen lange Zeit zurück, dann kam die Verletzung Miralem Sulejmanis und die Ungewissheit um seine Gesundheit. Wir machten uns grosse Sorgen. Und wie aus dem Nichts kehrten wir den Match. Es war in der Tat grosses Kino.

Was bedeutet diese Champions League jetzt für den CEO?
Ich freue mich. Ich freue mich auch für alle Leute, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Für die Spieler, die Trainer, den Staff, die vielen Mitarbeitenden und die Fans. Sie haben schwierige Zeiten durchmachen müssen, für sie alle ist dies jetzt Lohn und Entschädigung.

Welches sind jetzt bis zum ersten Heimspiel am 19. September gegen Manchester United die grössten Herausforderungen, die auf Sie und die ganze Organisation zukommen?
Berge von Arbeit, beispielsweise im Ticketing und im Hospitality-Bereich. Aber es ist eine tolle Geschichte, die uns mittel- und langfristig vieles bringt. Wir wissen auch um die Ansprüche von aussen, die jetzt auf uns zukommen, es gilt, allen Leuten zu vermitteln, dass wir auf dem Boden bleiben müssen. Aber diesbezüglich mache ich mir gar keine Sorgen.

Was bedeuten die geschätzten rund 30 Millionen Einnahmen für den Verein? Zahlen Sie jetzt bei der Familie Rihs Schulden zurück?
Über Zahlen sprechen wir prinzipiell nicht. Aber dieses Geld gibt uns eine gewisse Sicherheit, man muss sich nicht mehr Sorgen um die Zukunft von YB machen.

Und im Vergleich mit dem FC Basel 1893?
Es ist ein kleiner Schritt der Annäherung an den FCB. Aber vergessen wir nicht, dass Basel während Jahren in der Champions League Dauergast war und wir erstmals dabei sind.

Ein Wort noch zu Ihrer zweiten fussballerischen Liebe, dem 1. FC Kaiserslautern, dem Klub des ersten Deutschen Weltmeistercaptains Fritz Walter und von Ciriaco Sforza, der die Roten Teufel 1998 als Captain letztmals zum Titel führte.
Da rühren Sie bei mir in offenen Wunden. Es ist für einen Lauterer schwierig mitanzusehen, wie sein Team in den Niederungen der dritten Bundesliga kein Bein vors andere bringt. Aber vergessen wir das jetzt und freuen wir uns mit YB.

Möchten Sie den Leserinnen und Lesern des Bärnerbär noch eine Botschaft überbringen?
Ja, das mache ich sehr gerne. Ich möchte mich bei allen Fans von Herzen bedanken. Die Art und Weise, wie sie unser Team und die ganze Organisation YB mit Leib und Seele unterstützen, ist schlichtweg grossartig. Pierre Benoit

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