In der 2. Liga regional wird guter Sport geboten und mit Herzblut um Punkte gekämpft. Der Besuch beim lokalen Klub kann dem geneigten Fussballfan viel Unterhaltung und Geselligkeit bieten.
Das Warten für die lokalen Fussballer nimmt ein Ende. Am nächsten Wochenende wird der Meisterschaftsbetrieb in der 2. Liga regional nach einer fast fünfmonatigen Winterpause wieder aufgenommen. Wer gerne Fussball schaut, das Spiel mit dem runden Leder in der Regel aber am TV konsumiert, dem sei in den kommenden Monaten der Besuch eines Matches in der regionalen Königsklasse empfohlen. Wir liefern drei Gründe, weshalb Sie als Fussballfan oder als Sportliebhaber:in Ihre Aufwartung bei einem Spiel beim lokalen Verein in Ihrer Nähe nicht bereuen werden.
1. Fussballerische Klasse
Das Niveau in der 2. Liga ist in den letzten zwei Jahrzehnten gestiegen. Die Zeiten, in denen kampfstarke «Holzfüsse», die kaum einen geraden Pass hinkriegen, gegen den Ball treten, sind vorbei. Heutzutage spielen viele Teams einen gepflegten und taktisch anspruchsvollen Fussball. Viele Kicker sind gut ausgebildet und wissen, wie sie sich auf dem Platz verhalten müssen. Zudem bereichern technisch starke Einzelkönner die Liga. Diverse Akteure die in ihrer Blüte in höheren Ligen spielten oder sogar Einsätze als Profis hatten und ihre Karriere nun in der 2. Liga ausklingen lassen. Oder Spieler, die zu Höherem berufen wären, aber aus beruflichen Gründen die regionale Liga bevorzugen. Fazit: Wer schon lange nicht mehr oder noch nie an einem 2.-Liga-Match war, dürfte überrascht sein über die Klasse.
2. Emotionen und Geselligkeit
Ob im Nordquartier bei Bosporus oder dem «Zwöi» von Breitenrain. Ob im Westen in Bümpliz. Ob im Süden beim FC Weissenstein oder der AS Italiana. Ob im Zentrum beim FC Bern oder in der Agglomeration wie in Ostermundigen, Belp oder Gümligen: Fast in jeder Ecke der Stadt Bern und deren Umgebung können die Spielkünste der regionalen Topteams begutachtet werden. Dass sich die Spieler über die Klubgrenzen hinweg kennen und teils miteinander befreundet sind, sorgt bei den Derbys für eine gesunde Rivalität mit Emotionen. In der Vorrunde fanden trotz Covid-Auflagen einige Spitzenpartien vor mehreren hundert Zuschauerinnen und Zuschauern statt. Solche stimmungsvollen Partien erinnern an kleine Volksfeste, an denen die Geselligkeit Trumpf ist und an denen man vielleicht auch den einen oder anderen alten Bekannten wiedertrifft. Und im Idealfall sorgt die Dramaturgie während des Spiels für mehr Unterhaltung, als dass man sich dies von einem regionalen Match je hätte erträumen lassen.
3. Support für eine gute Sache
Dass Fussballklubs und andere Sportvereine soziale Aufgaben übernehmen, ist unbestritten. Dass bei vielen Klubs das nötige Geld für die Anschaffung von Trainingsmaterial für die Junioren und Aktive jedoch nicht immer locker sitzt und die ehrenamtlich arbeitenden Vereinsverantwortlichen oft um Sponsoren buhlen müssen, ist ebenso eine Tatsache. Jede verkaufte Bratwurst und jedes Bier, das den Spielen verkauft wird, hilft den Vereinen ebenso wie die paar Franken, welche bei einigen Klubs als Eintritt verlangt werden.
Adrian Lüpold