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Sie machen den BSV-Livestream mit Kopf und Herz zum Erlebnis

Corona erschüttert die Sportwelt. Vieles ist nicht mehr so, wie es einmal war – und es wird auch nicht mehr so werden, wie es einmal war. Businessmodelle werden auf den Kopf gestellt. Eine Momentaufnahme beim BSV Bern.

Seit November sind Geisterspiele Tatsache. Somit können BSV-Fans und Sponsoren die Spiele nur noch via Livestream verfolgen – seit August allerdings kommentiert. «Ein klarer Mehrwert, das zeigen die Einschaltquoten und die vielen Feedbacks – unsere Kommentatoren sind beliebt und polarisieren», sagt BSV-Geschäftsführer Achim Dähler.
Die beiden Kommentatoren – das sind Tobias Kopp (37), Florist aus Grosshöchstetten und ehemaliger BSV-Junior, sowie Hansjörg Kurt (53) aus Konolfingen, Lehrer, ehemaliger Kunstturner und Handballquereinsteiger. Sie sind aktuell die kultigsten Kommentatoren im Schweizer Handball – eine unterhaltsame Mischung aus Witz, Fachwissen und Emotionen.
Es gab schon Dutzende Rückmeldungen: Von «Eure Live-Comedy darf man nicht verpassen» bis zu «Ich schalte jetzt den Ton ab». Beide sind Kommentatoren-Greenhorns und ihr Herz schlägt rot-weissschwarz. «Natürlich sind wir pro BSV, doch wir loben auch gegnerische Aktionen», so Tobias Kopp, auch bekannt als «der Blumenmann» mit fast 30000 Youtube-Followern (seine Beiträge haben über zehn Millionen Klicks). Hansjörg Kurt doppelt nach: «Wir sind emotional dabei und es macht uns riesigen Spass.» Am Donnerstag im Berner Derby gegen Wacker Thun müssen die Fans auf die beiden verzichten, denn das Heimspiel in der Mobiliar Arena wird live auf Sport1 im FreeTV übertragen. «Das ist sehr wichtig für unsere Partner und Sponsoren, denn so können wir eine attraktive Reichweite bieten», so Dähler.

Virtueller Fanshop, virtuelle Tickets
Weiter hat der BSV Bern mit virtuellen «Geistertickets» reagiert, die online (via QR-Code unten) gekauft werden können. Auch fürs Berner Derby am kommenden Donnerstag können diese erworben werden, das Ticket erhält man nach Hause geschickt. «Im Februar hatten wir am Derby 1810 Zuschauer – dann folgte der Lockdown. Nun spielen wir in einer leeren Halle – das schlägt ein grosses Loch in die Kasse», bedauert Achim Dähler. In den nächsten Tagen wird auch der Online-Fanshop aufgeschaltet, wo Fans noch rechtzeitig ihre BSV-Weihnachtsgeschenke organisieren können. Neu auch das Original-Matchshirt für 79 Franken. «Geistertickets und Online-Shop – das sind aktuell die einzigen Möglichkeiten, um Einnahmen zu generieren», so Dähler. Die Situation ist angespannt. «Doch dank unseren solidarischen Sponsoren, Bärenclub-Mitgliedern, Vereinsmitgliedern und Fans schaue ich positiv in die Zukunft.»

BSV Bern

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