Cap Bb Scb 4

Spätestens nach einer Stunde stellen sie das Böckli beiseite

Wer das heutige Eishockey verfolgt, stellt fest: Nur die wendigsten, leichtfüssigsten und agilsten Cracks besitzen eine Chance, sich auf hohem Niveau durchzusetzen.
Es versteht sich, dass diese Tatsache auch dem SCB bekannt ist und man die Spieler der Nachwuchsabteilung entsprechend fördert, fordert und trainiert. Nicht jeder wird ein Reijo Ruotsalainen, von dem «Der Bund» Ende der Achtzigerjahre schrieb, dass er rückwärts schneller fährt als andere vorwärts. Doch für viele ist der zweifache Stanley-Cup-Sieger und dreifache Meister mit dem SCB noch heute leuchtendes Vorbild, was das Schlittschuhlaufen betrifft.

Von der Hockeyschule bis zur U15
Beim SCB kümmern sich zahlreiche Trainer um das «Powerskating» beim Nachwuchs, darunter auch aktive und ehemalige Eiskunstläuferund Läuferinnen. Die 21-jährige Vanessa Boppart und Adrian Anliker, ehemaliger Spitzen-Eiskunstläufer, sind verantwortlich dafür, dass die Buben und Mädchen bei SCB Future von klein auf richtig Schlittschuhlaufen lernen. Ein- bis zweimal pro Woche steht beim Nachwuchs «Powerskating» auf dem Programm. Der Beginn erfolgt bereits bei den Kleinsten, die ab vier Jahren in der SCB-Hockeyschule mitmachen. «Sechs bis acht Trainer kümmern sich jeweils um rund 50 Kinder, die sehr schnell Fortschritte erzielen und das ‹Böckli›, sofern sie beim ersten Training überhaupt eines benützen, schon nach einer Stunde beiseitestellen», sagt Adrian Anliker. Während bei SCB Future auf der Altersstufe U9 noch abwechslungsweise mit oder ohne Puck trainiert wird, sind ab U11 bis U15 dann mehrheitlich die Scheibe und der Stock dabei. «Wir achten in diesem Alter bereits auf eine gute Stabilität und eine tiefe Grundposition und kontrollieren in Zusammenarbeit mit den Trainern auch, wie die Kinder das Erlernte in den Spielen umsetzen und bringen wenn nötig Korrekturen an», meint Anliker. Während er schon seit zehn Jahren beim SCB tätig ist und vorher bei anderen Klubs sein Wissen in ähnlicher Form einbrachte, trimmt Vanessa Boppart, deren Vater Bruno ebenfalls zur SCB-Trainergilde zählt, die Nachwuchsspieler seit fünf Jahren darauf, die Kraft korrekt auf den Schlittschuh zu übertragen. «Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Kinder mit Spass und Freude richtig Schlittschuhlaufen lernen», sagt die junge Frau, die sich vor allem auf die Bewegungen ohne Puck und Stock konzentriert, obwohl sie eine Grundausbildung als J+S-Leiterin Eishockey absolviert hat. «Das korrekte Schlittschuhlaufen ist die Grundlage im Eishockey und es beeindruckt mich immer wieder aufs Neue, wie aufmerksam die Junioren alle Informationen aufsaugen und versuchen, das Vorgezeigte haargenau so umzusetzen. Ihre Augen sehen alles und die Entwicklung geht dementsprechend rasend schnell», sagt Vanessa Boppart, aus deren Worten die Begeisterung herauszuhören ist. «Das Ziel ist stets das Gleiche: dass die Kinder richtig Schlittschuhlaufen lernen, denn nur so gelingt eine korrekte Kraftübertragung auf den Schlittschuh», sagt das Aushängeschild der SCB-Kunstlaufsektion, das selbst noch während 14 Stunden pro Woche an der Perfektion ihrer Pirouetten und von Axel, Salchow, Rittberger und Lutz feilt.

Ein volles Programm
Vanessa Boppart und Adrian Anliker engagieren sich voll und ganz für ihre Aufgabe. Der Aufwand ist entsprechend gross, denn: begonnen bei der Hockeyschule bis hinauf zu den U15 werden alle beim SCB im «Powerskating» unterrichtet. Am Montag stehen die Alterskategorien U11 und U13 im Einsatz, am Mittwoch die U9, am Donnerstag und Samstag die Kleinsten und einmal wöchentlich üben sich auch die U15 im «Powerskating».

Pierre Benoit

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