Die Hornusser sind nicht die einzigen Sportler, denen die Pandemie einen dicken Strich durch ihre Aktivitäten machte. Doch sie traf es besonders. Der gesamte Meisterschaftsbetrieb fiel in den zwei vergangenen Sommern Corona zum Opfer.
Umso grösser ist die Motivation der «chächen Mannen» im Hinblick auf den nahenden Meisterschaftsbeginn, was am traditionellen Saison-Eröffnungsanlass «Allmendhornussen» auf der Kleinen Allmend unschwer zu erkennen war. Nicht weniger als 20 Teams folgten der Einladung der Beundenfelder und nutzten das freundschaftliche Treffen, um sich auf den bevorstehenden Meisterschaftsbeginn einzuschlagen. «Wir führen dieses Ereignis seit 1974 durch – die Beliebtheit hat nie nachgelassen», sagt Martin Thomet, nicht nur Präsident des Vereins, sondern auch einer der Langschläger der ersten Mannschaft. Nicht aktiv mitwirken konnte der Gastgeber, «denn ein solcher Grossanlass mit rund 500 Aktiven braucht eine perfekte Organisation, deshalb stehen alle Beundenfelder ausserhalb der Ries (Spielplätze) im Einsatz», meint Sponsoringchef David Gerber.
Zuversicht bei Beundenfeld
Präsident Martin Thomet schaut der kommenden Saison beim Berner Spitzenklub zuversichtlich entgegen. Der Verein hatte sich entschlossen, vergangenen Sommer an der kurzfristig ins Leben gerufenen Ersatz-Variante mit maximal sechs Spielern nicht teilzunehmen und beschränkte sich auf Freundschaftsbegegnungen, als diese aufgrund der BAG-Vorschriften wieder möglich waren. «Wir haben mit dem A-Team neun Partien ausgetragen, mit dem B-Team deren fünf, die Spieler sorgten mit individuellem Krafttraining für ihre körperliche Fitness und auch das Mentaltraining wurde beibehalten. Ich denke, wir sind für die kommende Saison gerüstet, ein Platz unter den ersten drei ist unser Saisonziel – an der Spitze könnte es zwischen Höchstetten, Wäseli und uns zu einem spannenden Dreikampf kommen», sagt Martin Thomet.
Man könnte in der Nati B spielen, aber …
Nicht so oft wie im Fussball oder Eishockey, aber doch immer wieder, kommt es auch bei den Hornussern zu Transfers, ohne dass der Franken rollt. Mit Thomas Keller von Zuchwil kommt einer der besten Schläger des Landes zur HG Beundenfeld und mit Yves Rubin ein Nachwuchstalent. Der Konkurrenzkampf um Plätze im Fanionteam ist lanciert. In der zweiten Mannschaft, die in der 1. Liga mitspielt, weil aufgrund einer Vorschrift des Verbands nicht zwei Teams der gleichen Gesellschaft in der Nationalliga spielen dürfen, bedauert man diese Regelung. «Wir hätten sicher die Qualität, um in der Nationalliga B zu spielen, doch leider ist dies nicht möglich», sagt Vorstandsmitglied David Gerber, der selbst im «Zwöi» spielt. Wer sich auf der Website des Klubs umschaut, erfährt beim Namen David Gerber Erstaunliches. Geburtsjahr: 1986. Mitglied seit: 1986. Das Geheimnis ist schnell gelüftet: Davids Vater Niklaus Gerber war vor seinem Tod während Jahrzehnten ein Ur-Beundenfelder, Präsident und Langschläger. Deshalb ist der Sohnemann beinahe im «Hüttli» gegenüber der Kleinen Allmend geboren worden und seit diesem Tag Klubmitglied.
Der Nachwuchs entwickelt sich
Klar, dass es heutzutage nicht einfach ist, junge Menschen für das Hornussen zu begeistern. Das Angebot zahlreicher Sportarten ist so gross, dass sich nur wenige für den Sport mit Nouss und Schindel entscheiden. Trotzdem ist es Bern-Beundenfeld gelungen, mit insgesamt 17 Nachwuchshornussern und Nachwuchshornusserinnen ein Team zu formen, das erfolgreich und mit grosser Begeisterung an der Meisterschaft teilnimmt. Über neue Kollegen würden sich die jungen Talente freuen, die Nachwuchsverantwortlichen führen die Jungen jeweils am Mittwoch von 17–19 Uhr in die Geheimnisse dieser faszinierenden Sportart ein, die viel Geschick erfordert.
Pierre Benoit