Chris 3

Steht er im Sechzehner geht das Goalie-Zittern los

Seit mehr als zehn Jahren ist der Name Pasquale Cupi all denen, die sich für den Fussball in der Region Bern interessieren, ein Begriff.

Er hat sich in dieser Zeit mit seinen Toren zum Schrecken der gegnerischen Abwehrspieler und Torhüter entwickelt. Am besten lässt sich Pasquale Cupi mit Cristiano Ronaldo vergleichen. Das hört der Torjäger der AS Italiana zwar nicht gern, denn er ist glühender Anhänger von Inter. Juventus und Milan sind Rivalen der Blau-Schwarzen, die Cupi liebt, wie eine Hausfrau Ameisen in der Vorratskammer. Deshalb auch freute den gebürtigen Italiener der YB-Sieg gegen Juventus in der letzten Champions League-Saison doppelt. Schadenfreude ist bekanntlich immer noch die schönste Freude.Doch weil Inter seit den Zeiten Sandro Mazzolas nie mehr einen echten Goalgetter in seinen Reihen hatte, muss eben Cristiano Ronaldo zum Vergleich herhalten.

Acht Tore in einem Spiel
Pasquale Cupis Karriere begann schon als Fünfjähriger bei den F-Junioren der AS Italiana. Da er in den Nachwuchsteams Tore am laufenden Band erzielte, debütierte er bereits als 15-Jähriger im Fanionteam der ASI. Auch dort wurden Cupi-Tore zur Selbstverständlichkeit und Normalität wie der Mozzarella auf der Pizza. Logisch deshalb, dass in der Region höherklassige Vereine um den Vollblutstürmer buhlten und sich dessen Dienste sichern wollten. Er zog mit 19 weiter zum FC Köniz, damals in der 2. Liga, schoss in einem Spiel gegen Kirchberg zum 8:1- Sieg sämtliche acht Tore und ab diesem Tag wurde Cupi mit Angeboten von Vereinen aus der Nationalliga überhäuft. Reto Gertschen, damals Sportchef beim FC Thun, machte das Rennen, Cupi zog ins Oberland,  trainierte mit der ersten Mannschaft und erzielte bei seinem ersten Einsatz in einem Testspiel gegen Yverdon nach seiner Einwechslung in der Pause gleich zwei Tore – er unterschrieb den Profivertrag, das Ziel schien erreicht, Cupi war im Spitzenfussball angekommen. Doch weil damals dunkle Wolken über dem Lachenstadion hingen, der FCT in der obersten Spielklasse am Tabellenende herumkrebste und der Sexskandal den Klub erschütterte, konnte Trainer René van Eck keine Experimente eingehen und Cupi kam, auch wegen Verletzungen, vor allem in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Ende Saison wurde der Vertrag aufgelöst, er kehrte zu Köniz zurück und stieg mit den Vorörtlern in die 2. Liga regional auf. Das war für Pasquale Cupi der Moment, den Kreis zu schliessen, zu den Wurzeln zurückzukehren und sich erneut seinem Stammklub, der AS Italiana, anzuschliessen. Mit dem Italo-Verein holte er in den letzten zehn Jahren vier Mal die Torjägerkrone, war und ist immer noch der Schrecken der gegnerischen Verteidigungen. Taucht er im gegnerischen Strafraum auf, herrscht Alarmstufe rot. In dieser Saison noch vermehrt, hat er neben sich mit Marcel Zimmermann doch einen zweiten Goalgetter, mit dem er sich blind versteht und im Toreschiessen regelmässig abwechselt.

Auch beruflich erfolgreich
Pasquale Cupi, stolzer Vater von zwei Töchtern, hat neben seiner fussballerischen Tätigkeit auch den Beruf nie vernachlässigt. Er absolvierte eine Lehre als Sanitärinstallateur, war dann für die von Graffenried Immobilien AG als Hauswart tätig, ehe er sich vor dreieinhalb Jahren selbstständig machte. Mittlerweile beschäftigt er fünf Mitarbeiter und geniesst das Vertrauen seiner Auftraggeber, «weil ich nur Aufträge annehme, für die ich auch die Hand ins Feuer legen kann.» Cupi liebt seine Arbeit, schätzt den Kontakt mit seinen Auftraggebern und den Hausbewohnern und freut sich an den fast immer positiven Rückmeldungen. Obwohl Chef, ist sich Cupi nicht zu schade, nach wie vor selbst anzupacken. «Ich bin nach wie vor auch ausserhalb des Büros tätig und immer bereit, selbst den Staubsauger auf den Rücken zu klemmen», sagt’s, verabschiedet sich und geht ins Training, damit er bereit ist, am Sonntag wieder ins gegnerische Netz zu treffen.

Pierre Benoit

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