Vanessa 1opt

Vanessa Boppart ist Berns schönste Eiskunstlauf-Hoffnung

Sie ist gerade mal 18 geworden, Maturandin in der Sportklasse am Gymnasium Neufeld. Ehrgeizig, diszipliniert, fleissig, sympathisch, hübsch, sprachund redegewandt, trainiert beim SCB wöchentlich 15 Stunden Eiskunstlauf und war im Dezember Finalistin bei den Miss-Bern-Wahlen.

Vanessa Boppart legt ihr Augenmerk auf den bevorstehenden Matura-Abschluss und den Eiskunstlauf, für alles andere bleibt beim dichtgedrängten Programm der SCB-Eiskunstläuferin kaum Zeit.

Erzählen Sie uns, wie bei Ihnen ein normaler Wochentag aussieht.
Normalerweise stehe ich um sieben Uhr auf, dann geht es mit dem Zug nach Bern. Am Freitag, wo ich ganztags den Gymer besuche, trainiere ich einfach abends. Montags und donnerstags trainiere ich bereits um 8.30 Uhr, dann lerne ich, am Nachmittag geht es in die Schule und anschliessend nochmals ins Training. Dann geht es mit dem Zug heim nach Kirchberg. Dienstag und Mittwoch finden die Trainingseinheiten am Nachmittag/Abend statt. Pro Woche trainiere ich während 15 Stunden auf und neben dem Eis, dazu kommt zusätzlich das Powerskating-Training, das ich beim neun- bis 13-jährigen SCB-Nachwuchs leite. Das macht grossen Spass und die jungen Spieler sind mit grosser Begeisterung dabei.

Sie begannen bereits als kleines Mädchen mit Eiskunstlaufen. Um in diesem Sport Erfolge zu erzielen, benötigt man neben Talent auch einen grossen Willen, Leidenschaft und Disziplin. Hatten Sie noch nie Motivationsprobleme?
Wenn schon, dann eher in der Schule, aber auch dort habe ich keine Probleme. Im Eiskunstlaufen verspürte ich noch nie Motivationsprobleme. Im Gegenteil: Ich versuche, mit Fleiss und Durchhaltewillen die hohen Ziele, die ich mir selbst stecke, zu erreichen. Ich bin eine Perfektionistin und will immer alles möglichst gut machen. Ich habe ein funktionierendes Zeitmanagement, ohne das es nicht möglich wäre, alles unter einen Hut zu bringen.

Welches sind auf dem Eis Ihre Stärken und wo gibt es noch das grösste Verbesserungspotenzial?
Meine Stärken sind eher die Sprünge und die Schritte, bei den Pirouetten gibt es noch gewisse Defizite. Was die Sprünge betrifft, müssen mich meine langjährige Haupt-Trainerin Jacqueline Kiefer und Co-Trainer Mikaël Rédin manchmal eher bremsen. Im Moment arbeite ich daran, den Toeloop, Rittberger und Salchow auch in den Wettbewerben erfolgreich dreifach zu stehen, den Doppel-Axel integriere ich regelmässig ins Programm. Aber es geht stets weiter, Fortschritte lassen sich in allen Bereichen und immer erzielen.

Welches waren Ihre bisher grössten Erfolge und wohin soll die Reise führen?
Ich habe kürzlich den Swiss Cup in Bellinzona gewonnen und qualifizierte mich in den letzten Jahren regelmässig für die Schweizermeisterschaften. In diesem Jahr ist an den Schweizermeisterschaften eine Medaille das Ziel und in Zukunft möchte ich auch regelmässig an internationalen Wettkämpfen teilnehmen.

Ist am Esstisch zuhause Eiskunstlaufen ein tägliches Thema?
Hin und wieder schon, aber es wird vor allem auch über Eishockey gesprochen. Meine Brüder spielen beide Eishockey, Yannik, der Jüngere, bei den U15 Elit des SCB, Alain, der Ältere, bei den U17 Elit der SCL Tigers.

Tönt spannend, da sind sicher auch Rivalitäten vorhanden.
Klar, aber es hat sich zufällig so ergeben, dass einer in Bern und der andere in Langnau spielt. Aber die Rivalität ist positiv, die beiden pushen sich gegenseitig hoch.

Und wer von euch drei läuft am besten Schlittschuh?
Ich denke, das bin ich, aber meine beiden Brüder stehen auch gut auf den Schlittschuhen.

Ein Wort noch zu den Miss-BernWahlen: Sie nahmen im Dezember an diesem Wettbewerb teil und waren Finalistin. Welche Erfahrungen nehmen Sie mit?
Es war eine sehr gute Erfahrung. Ich lernte, mich auch neben dem Eiskunstlauf, auf einer Bühne zu präsentieren. Ich habe es genossen und das Programm war auch nicht sehr zeitaufwendig.

Pierre Benoit

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