Ihre lockere, aufgestellte Art steckt an. Nun hat Noemi Raval noch einen Grund mehr zur Freude: Seit Samstag ist sie die schönste Bernerin. Ein Besuch zu Hause bei der neuen Miss.
Diese Frage musste ja kommen. Obwohl eigentlich völlig klar ist, dass sich die Nacht bis in die frühen Morgenstunden hineinzog. «Etwa fünf Stunden habe ich geschlafen», sagt Noemi Raval in ihrem elterlichen Zuhause in Burgdorf. Trotzdem wirkt die bald 22-Jährige beim Interview-Termin mit dem Bärnerbär hellwach. Wie könnte sie jetzt, so kurz nach ihrem grossen Triumph, auch müde sein?
Offen und erfrischend ehrlich erzählt die neue Miss Bern von diesem einen, für sie so wunderbar speziellen Abend, diesem Samstag, 2. Juni, der ihr Leben nun ziemlich auf den Kopf stellen dürfte. «Du stehst vorne auf der Bühne, es ertönt dieser dramatische Herzschlagton, das Herz pumpt sowieso schon wie verrückt. Dann sagen sie deinen Namen, du realisierst das noch gar nicht, alle jubeln aber schon, und du spürst einfach Freude pur!» Nur die obligate Träne hat Noemi nicht vergossen. «Das Wasser stieg bis kurz vor den Rand an, ich konnte es dann aber wegdrücken.»
«Sie ist ein Sonnenschein»
Die Freude, die Liebe am Leben generell, sie wird bei Noemi in jedem
«Du stehst vorne auf der Bühne, es ertönt dieser dramatische Herzschlagton, das Herz pumpt sowieso schon wie verrückt. Dann sagen sie deinen Namen, du realisierst das noch gar nicht, alle jubeln aber schon, und du spürst einfach Freude pur!»
Satz, in jeder ihrer Bewegungen offenkundig. Immer wieder huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, schaut sie einem direkt in die Augen. «Sie ist eine lebensfrohe Frau, ein Sonnenschein», bestätigt Mutter Barbara den Eindruck. «Und charakterfest.» Angst, dass sich ihre Tochter aufgrund des grossen Interesses von Medien und Sponsoren nun verändern könnte, hat sie deshalb nicht.
Sowieso steht die Frischgekürte bereits jetzt schon zu ihren Macken. «Klar kann ich manchmal eine Zicke sein!», gibt Raval offen zu. «Vielleicht hast du gerade einen schlechten Tag, du solltest noch hundert Sachen machen, dann kommt deine Mutter im falschen
«Ich bin mir bewusst, dass, wenn ich etwas Falsches preisgebe, es für immer dableibt.»
Moment und fragt etwas.» Dann kann es also durchaus mal lauter werden. Ausgeartet sei eine Situation allerdings noch nie, halten beide, natürlich mit einem Schmunzeln, fest.
Beruflich arbeitet Noemi als diplomierte Fachfrau Operationstechnik. Darunter fällt auch die plastische Chirurgie, sprich: Schönheits-OPs. «Wenn es jemandem hilft, das Selbstwertgefühl zu verbessern, ist ein solcher Eingriff völlig okay, solange das nicht krankhaft wird», meint die Miss Bern zu diesem Thema.
Schönheits-OPs sind okay
Nun könnte an dieser Stelle eine Plattitüde über Aussehen und Körper folgen, so etwas wie: «Was zählt, sind sowieso nur die inneren Werte.» Raval formuliert etwas differenzierter: «Schönheit zählt für den ersten Eindruck. Ginge es hier um Models, wäre der Aspekt des Charakters wohl nicht so wichtig, aber wir haben es hier ja mit einer Miss-Wahl zu tun.»
Und wie steht die hübsche Brü- nette selbst zu Botox und Brustimplantaten? «Momentan bin ich ja zufrieden», platzt es aus ihr heraus. Nun, das sollte ja auch kein persönlicher Angriff sein. Noemi weiss das
«Wenn ein Mann humorvoll ist und mit mir etwas unternimmt, wenn er cool drauf ist und mich glücklich macht, ist es eigentlich völlig egal, wie er aussieht.»
natürlich. Nach einer kurzen Pause fährt sie fort: «Man weiss ja nicht, wie es später mal aussieht. Wenn ich mich damit besser fühlen würde, wäre das okay.» Die Ehrlichkeit, sie ist sicher eine der grössten Stärken der neuen Miss.
Bloss: Übertreiben sollte man es damit nicht, wohlweislich. Gerade in den sozialen Medien, und gerade jene, die auf einmal und ganz plötzlich im Fokus der Öffentlichkeit stehen. «Natürlich mache ich mir Gedanken über solche Dinge, denn ich bin mir bewusst, dass, wenn ich etwas Falsches preisgebe, es dann für immer dableibt.» Noemi wird, hier wie auch bei den anderen Herausforderungen, die sich ihr jetzt stellen, sicher den richtigen Weg finden.
Das Herz ist noch frei
Das gilt für die Liebe genauso. «Ich hatte zwar schon zwei Freunde und habe sonst schon tolle Männer kennengelernt – aktuell ist der Richtige aber noch nicht gekommen.» Eilt ja alles nicht. An Freundschaftsanfragen auf Facebook und Instagram dürfte es ihr in nächster Zeit aber trotzdem nicht mangeln. Wie derjenige so sein sollte? «Wenn ein Mann humorvoll ist und mit mir etwas unternimmt, wenn er cool drauf ist und mich glücklich macht, ist es eigentlich völlig egal, wie er aussieht.»
Wer diese junge Frau erlebt, sieht, wie sie strahlt, wie viel Herzlichkeit und Wärme sie zu geben hat, der ahnt, dass es eigentlich nicht mehr lange dauern kann, bis sie auch ihrem Herz ein Krönchen aufsetzt.
PERSÖNLICH Noemi Raval, geboren am 20. Juni 1996, hat 2 Schwestern und einen Stiefbruder. Mutter Barbara und Vater Emil sind geschieden. Raval arbeitet als diplomierte Fachfrau Operationstechnik in Solothurn.