Seit 2016 führt Eva Finkam (41) mit «Sternlichtbestattungen» ihr eigenes Bestattungsunternehmen. Sie hat sich insbesondere der Bestattung von Kindern und Jugendlichen verschrieben, eine Art des Abschiednehmens, die viel Fingerspitzengefühl voraussetzt.
Klingelt bei Eva Finkam das Geschäftstelefon, ist der Grund des Anrufs traurig. Ihr Beruf als auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Bestatterin bringt mit sich, dass am anderen Ende der Leitung ein Elternteil ist, dessen Kind zu früh aus dem Leben gerissen wurde. «Eine achtsame und individuelle Kinderbestattung ist meine Herzensangelegenheit», erzählt die Attiswilerin, die selbst dreifache Mutter ist. «Denn die Zeit zwischen Tod bis zur Beisetzung entscheidet darüber, wie die Trauer verarbeitet wird und das sind kostbare Tage, die sich nicht wiederholen lassen.»
Dem Kind etwas Persönliches mitgeben
Eva Finkam genoss eine klassische Ausbildung zur Bestatterin, ist heute in der ganzen Deutschschweiz unterwegs und hat in der Zeit schon vieles erlebt. Oft hat sie mit Eltern zu tun, deren Kind noch nicht verstorben ist, sondern sich an den Gedanken des Abschiednehmens gewöhnen müssen. Sie ermutigt Eltern, ihrem Kind etwas Persönliches mit auf den Weg zu geben. Eva Finkam möchte der Trauerfamilie zudem ermöglichen, ihr Kind würdig zu verabschieden. Sei es, das Kind noch ein letztes Mal im Arm zu halten, mit ihm zu sprechen oder noch einmal gemeinsam draussen im Garten zu sein.
Die Attiswilerin hat zudem ein besonderes Motto, was ihre Arbeit mit den Trauernden angeht. «Ich setze mich dafür ein, dass Hinterbliebene nicht zu Alleingebliebenen werden. Eine Erinnerungskultur zu pflegen ist sehr wichtig. «Denn die Liebe und Zuneigung zu dem Kind oder Jugendlichen enden mit dem Tod nicht plötzlich. Eltern sollen von selbst das Gefühl haben und sagen: ‹Jetzt lassen wir dich gehen.›» Mehr zu Eva Finkam und ihrer Arbeit als Bestatterin unter: sternlichtbestattungen.ch. zvg