Darf ich mich am Buskers betrinken? Und wo flirtet es sich besonders gut? Organisatorin Christine Wyss beantwortet alle Fragen rund um den Anlass.
Von Yves Schott
Ich kann mit Strassenmusik leider nichts anfangen wie überzeugen Sie mich trotzdem von Ihrem Event?
«Strassenmusik» als solche gibt es ja nicht, das ist kein Stil/Genre. Am Buskers-Festival treten die Headliner von morgen auf wie etwa Dodo, Steff la Cheffe, Traktorkestar oder Troubas Kater, die alle schon bei uns gespielt haben. Bei uns treten Profis auf und es hat für alle etwas, von Worldmusik über Hip-Hop, Schweizer Volksmusik bis Latin und Rock. Und nur die Hälfte der 45 Acts ist Musik, die andere Hälfte sind Streetperformance, Comedy, Akrobatik, Tanz, Walking Acts, Puppentheater und Installationen
Was muss man unbedingt und in jedem Fall am Buskers tun?
Eintauchen, aktiv Teil davon werden! Ein Festivalbändeli mit Programmheft kaufen, genug Hutgeld geben, Gurtenbier und Buskersbier vom Tramdepot an einer Buskersbar trinken. Tanzen, staunen, zuhören, lachen, Momos, Churros, Brienzer Chäsbrätel und Paella essen, den Bizaar-Aktionsmarkt auf der Pläfe auschecken.
Wo geht man als Buskers-Neuling als Allererstes hin?
Auf den Münsterplatz, dann über die Pläfe in den Erlacherhof, durchs Gerechtigkeits- und Antoniergässchen hinüber zu den Jugendbühnen in der Postgasse, in den Innenhof der Detailhandelsschule bsd., über den Rathausplatz und schliesslich in unseren Shop im Festivalbüro im Schlachthaus Theater, Rathausgasse 20.
Um welche Uhrzeit macht das Buskers am meisten Spass?
Für Kinder und Familien: am Freitag/Samstag zwischen 15 und 18 Uhr auf der Pläfe. Für Klaustrophobiker an allen Tagen um 18 Uhr, dann läuft mit über 10 Acts genau gleich viel wie später und es herrscht kein Gedränge. Für Partypeople: ab 21 Uhr. Für Nachtschwärmer/innen: um 2 Uhr morgens an den Buskerspartys mit Live-Bands im Buskershaus im Kornhausforum.
Ich habe am Buskers genau 3 Stunden Zeit (Samstag von 19 – 22 Uhr). Erstellen Sie mir einen Fahrplan!
Ihre Familie trifft sich mitten auf dem Münsterplatz beim Brunnen vom «ALL over»-Universum. Sie trinken ein Apéro an der Buskersbar, die Tochter isst ein Crêpe und bestaunt die drei 5 Meter grossen, gefürchigen Saurier (Walking Act), die sich für ihre erste Runde bereitmachen, Ihr Schwiegervater gönnt sich eine 2-minütige Behandlung in der Botoxbox, die Schwiegermutter verarbeitet beim «Food Fest» krummes Gemüse. Das Kleingeld für Hutgeld droht schon auszugehen, aber kein Problem, am Infostand können Sie noch kurz Noten in Münz wechseln. Um 19.30 Uhr geht die ganze Familie gemütlich auf den Bizaar auf der Pläfe. Dort bekommen auch Sie bei Wurstart noch eine Craft-Wurst vom Grill. Ihre Frau lässt sich bei Harriet mit der Nähmaschine porträtieren, der Sohn beim Frisurenspektakel eine fancy Frisur machen. Aber weiter, denn Sie wollen um 20.15 Uhr mit der ganzen Familie den unglaublichen Pantsula-Tanz der Gruppe Katlehong Footlockers aus den Townships von Südafrika im Erlacherhof nicht verpassen, Spielort 14. Zum Glück haben Sie schon lange alle Festivalbändeli gekauft und verlieren keine Zeit, im Erlacherhof ist nämlich Bändelipflicht. Um 21 Uhr beginnt auf der Bühne 28 in der Kramgasse das Aufsteiger-Duo Make Plain aus dem Tessin mit Alternative Folk-Rock, ein Teil der Familie hat lieber World Music und geht in die ruhige Krypta, Nr. 21, wo es schön kühl ist, man sitzen kann und um 21 Uhr Monsieur Doumani aus Zypern beginnt. Sollte es ein Gewitter geben, gehen alle in die Krypta. Treffpunkt ist schliesslich um 22 Uhr die Buskersbar beim Zytglogge für einen Schlummertrunk.
