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«Wir möchten gerne im Frühling 2024 parat sein»

Die Bernerinnen und Berner haben entschieden: Die Neue Festhalle kommt! Jürg Stöckli, VR-Präsident der Messepark Bern AG, ist erleichtert.

Sie haben die Abstimmung über die Neue Festhalle gewonnen. Dass Sie das freut, ist klar. Aber was sagen Sie zu dem knappen Ergebnis von gerade mal 51,1 Prozent?
Wir hätten gerne eine deutlichere Zustimmung gehabt. Dennoch haben wir die Abstimmung gewonnen und die Mehrheit erhalten. So ist das in einer Demokratie. In Corona-Zeiten ist es sicher nicht einfach, die Menschen von Projekten zu überzeugen, die etwas weiter in der Zukunft liegen. Da sind 51,1 Prozent sehr gut und wir freuen uns sehr.

Was machen Sie, um die anderen knapp 50 Prozent von der Neuen Festhalle zu überzeugen?
Ich glaube nicht, dass man gegen die Festhalle gestimmt hat. Diese ist unbestritten, wie auch das deutliche Ergebnis für die Überbauungsordnung zeigt. Viel eher hat wohl der Finanzierungsbeitrag zu Überlegungen angeregt und vielleicht dazu geführt, das manche mit Nein gestimmt haben. Wir sind jedenfalls überzeugt, dass, wenn die Festhalle steht, die Bernerinnen und Berner viel Freude haben werden.

Waren Sie während der Abstimmung nervös?
Man ist immer angespannt. Nervös wäre da das falsche Wort. Am Abstimmungssonntag kann man nicht mehr viel tun. Aber ich habe sehr viel Herzblut in das Projekt reingesteckt – da ist man natürlich gespannt. Aber zum Glück haben wirs geschafft.

Hätten Sie selbst damit gerechnet, dass es so knapp wird?
Ich persönlich dachte, es würde etwas deutlicher. Aber wir haben natürlich auch nicht erwartet, dass es 2 /3 zu 1 /3 wird. Mit einem knappen Ausgang haben wir schon gerechnet.

Sie haben sehr breit und massiv Werbung für das Ja zur Neuen Festhalle gemacht. Hat sich das bei so einem knappen Ergebnis gelohnt?
Es ist immer schwierig zu beurteilen, welche Elemente einer Kampagne gewirkt haben. Hilfreich ist sicherlich gewesen, dass wir eine breite Unterstützung seitens des Parlaments und des Gemeinderats erfahren haben. Die Freundinnen und Freunde der Neuen Festhalle mit ihrem grossen Netzwerk haben sicher auch zum guten Ergebnis beigetragen. Es hat jede Stimme gebraucht.

Glauben Sie, dass die grosse Kampagne für das Ja verantwortlich ist, oder sind die Leute von selbst zur Überzeugung gekommen, dass ein Ja das Richtige ist?
Ich bin der Meinung, dass Kampagnen nur aufklären können. Am Ende machen sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihre eigenen Gedanken und entscheiden selber. Die Kampagne hat aber sicher geholfen, die Argumente für ein Pro und Contra gut darzulegen. Es war eine sehr ausgeglichene Kampagne.

Haben Sie den Abstimmungssieg am Sonntag noch ordentlich gefeiert?
Man kann ja in dieser Zeit nicht richtig feiern, aber wir haben mit dem Komitee angestossen – natürlich unter Einhaltung der Schutzmassnahmen.

Nur mal angenommen, Sie hätten die Abstimmung nicht gewonnen, was hätten Sie als Nächstes unternommen, um Ihr Anliegen doch noch durchzubringen?
Wie früher bereits gesagt: Wir haben keinen Plan B. Da ist nichts in der Schublade.

Was sind die nächsten Schritte in Sachen Neuer Festhalle? Was passiert als Nächstes?
Jetzt muss noch der Grossrat des Kantons zustimmen. Die Stadt Bern hat ihren Beitrag gesprochen. Wir hoffen, dass der Kanton nachzieht. Wenn das der Fall ist, können wir unsere Planungsarbeiten weiter fortsetzen. Ziel ist, dass wir im Spätsommer die Baubewilligung bekommen . Spatenstich soll dann zur BEA 2022 sein.

Wann erleben wir das erste grosse Konzert in der Neuen Festhalle?
Wir möchten im Frühling 2024 parat sein – ebenfalls auf die BEA-Eröffnung hin.

Wird die alte Festhalle noch grossartig verabschiedet? Gibt es da Pläne für ein Festival? Oder gibts eine Abrissparty?
Derzeit ist noch nichts Konkretes geplant, aber wir werden die alte Halle würdig verabschieden. Sie hat ihren Dienst sehr gut geleistet und da gehört es sich, dass man würdig Abschied nimmt. Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wird das 2022 der Fall sein.

Dennis Rhiel

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