Der Verdingbub als Schauspiel

Von der Leinwand auf die Bretter, die die Welt bedeuten: Markus Imhofs Kinoerfolg «Der Verdingbub» von 2011 wird im Stadttheater Bern als Schauspiel aufgeführt. Regie führt Sabine Boss, die mit ihrem Film «Der Goalie bin ig» nach Pedro Lenz 2014 für Furore sorgte. 

Mit dem Film von Markus Imhof nach dem Drehbuch von Plinio Bachmann wurde ein Stück der jüngeren Schweizer Gesellschaftsgeschichte aufgearbeitet. Der erfolgreiche Streifen handelt davon, dass ein grosser Teil der Bevölkerung bis vor wenigen Jahrzehnten in der Schweiz unter Armut litt. Und er zeigt auf, wie eng gesellschaftliche Veränderungen mit Konflikt und Gewalt verstrickt waren.

Die Schweizer Regisseurin Sabine Boss, die das Buch «Dr Goalie bin ig» von Pedro Lenz fürs Kino adaptierte, hat mit der Uraufführung von «Der Verdingbub» ihr Debut bei Konzert Theater Bern. Auf der Grundlage des Drehbuchs zum Spielfilm «Der Verdingbub» schrieb Plinio Bachmann zusammen mit Barbara Sommer die Geschichte des Waisenjungen Max für die Berner Bühne um.

Die Story: Als Verdingkind wird Max einer Bauernfamilie im Emmental zugeteilt und muss dort in Kinderarbeit sein Leben fristen: Er wird grausam behandelt, geschlagen und geschunden. Als ein weiteres Verdingkind, das 15-jährige Berteli, auf den Hof kommt, entstehen neue Konflikte, und die Situation in der Bauernfamilie eskaliert.

Im Stadttheater sind u.a. die Berner Schauspielerin Grazia Pergoletti als Bösigerin zu sehen, die viele von der freien Theaterszene kennen und die nun zum KTB-Ensemble gehört. Der Berner Jonathan Loosli ist allseits bekannt. Er spielt den Bauer, der Berteli missbraucht. Nico Delpy (Bild) ist Max. Eine grosse Rolle kommt Nermin Tulic aus Bosnien zu, obwohl er «nur» im Hintergrund seine Kompositionen auf dem Akkordeon zum Allerbesten gibt. pd/pw

Stadttheater Bern
Premiere: Freitag, 13. Oktober
Kornhausplatz 20, 19.30 Uhr

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