Die Immo Friedli AG in Ittigen ist ein Familienbetrieb par excellence. Der 43-jährige Markus Friedli arbeitet seit 1998 im Betrieb, der seit der Gründung 1981 bis 2017 von seinem Vater geführt wurde.
Gerne erinnert sich der heutige Geschäftsführer und VR-Präsident Markus Friedli an seinen 2017 leider viel zu früh verstorbenen Vater zurück: «Privates und Geschäftliches konnten wir zwar zuhause am Esstisch kaum trennen. Aber von meinem Vater lernte ich, wie man Netzwerke aufbaut und nutzt oder wie wichtig Marketing und Verkauf sind; wie man Kundenkontakte pflegt.» Alle diese Fähigkeiten benötigt er heute in seinem Alltag als CEO, «wobei mich mein langjähriges Team kräftig unterstützt», fügt er stolz hinzu.
Alle mit iPad
In seinem ersten Firmenporträt in der Bärnerbär-Ausgabe vom 19. Februar 2019 verriet er uns seinen Vorsatz für 2019: «Mehr Digitalisierung – weniger Papier.» Hat er dieses Ziel erreicht? «Ja, auf alle Fälle. Wir haben letztes Jahr 75 Prozent weniger Papier verbraucht», antwortet Markus Friedli freudig. So rüstete er alle Mitarbeitenden mit einem iPad aus. Statt in Ordnern voller Pläne und anderer Schriftstücke sind sämtliche Dokumente nun im iPad mühelos auf der Baustelle greifbar. «Die anfänglichen Skeptiker sind heute die begeistertsten Nutzer», erzählt Friedli lachend. Zurzeit hat Immo Friedli AG rund 220 Kauf- und 20 Mietobjekte im Angebot, die sich auf die Kantone Bern, Freiburg und Solothurn verteilen. Das Unternehmen ist vor allem im Wohnungs-, Einfamilienhaus- und Gewerbebau führend und zählt Privatkunden und Investoren zu seinen Hauptkunden. Als derzeit grösstes Projekt nennt Markus Friedli den Bau der 18 Terrassenhäuser und sechs Doppel-Einfamilienhäuser am Lärchenweg in Oberdiessbach. Sorgen bereiten ihm die zeitweilig komplexen Überbauungsordnungen und zahlreichen Einsprachen. Er erzählt von mehreren Projekten in der Agglomeration Bern, wovon sich das eine schon seit sieben Jahren hinzieht!
Homeoffice auf dem Prüfstand
Von der Coronakrise wurde die Immo Friedli AG bis jetzt weitgehend verschont. «Unsere Kleinbaustellen funktionieren im Normalbetrieb, bei den Grossbaustellen läuft zurzeit der Aushub mit eher wenigen Arbeitern», berichtet Markus Friedli. Trotzdem hat der Chef Homeoffice angeordnet; von 25 Angestellten arbeiten deren 20 zuhause. Das funktioniere recht gut, jeder Architekt arbeite an einem Projekt, «so dass wir ohne Verzögerungen weiterkommen». Trotz grosser Unsicherheit zum Verlauf der Krise gibt sich Markus Friedli zuversichtlich: «Nach der Krise sind wohl die meisten in den Startlöchern und geben Gas! Ich bin ein realistischer Optimist.»
Peter Widmer