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Die Arbeitslosigkeit steigt – aber weniger stark als anderswo

Der Kanton Bern hat in den letzten Wochen Kurzarbeitsgesuche von 13 400 Betrieben für 150 000 Personen bewilligt. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Kanton Bern fällt im März mit +13,2 Prozent massiv aus. Sie ist aber geringer als im Schweizer Mittel.

Bis am 14. April hat der Kanton Bern Kurzarbeitsgesuche für rund 13400 Betriebe mit rund 150000 betroffenen Mitarbeitenden genehmigt. Dies hat Regierungspräsident Christoph Ammann am Freitag während einer Medienkonferenz mitgeteilt. Weitere 2500 Gesuche seien aktuell in Bearbeitung und würden in den nächsten Tagen freigegeben. «Im Amt für Arbeitslosenversicherung sind ungefähr 80 Personen mit der Abwicklung von Kurzarbeitsgesuchen beschäftigt. Die Taskforce wurde mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen der Kantonsverwaltung verstärkt, um die Gesuche raschmöglichst abwickeln zu können», erklärte Christoph Ammann.

10 Millionen Franken für Kurzarbeitsentschädigungen
Die öffentliche Arbeitslosenkasse hat zwischen März und Mitte April 2020 gemäss dem Bericht des Regierungsrates bereits Kurzarbeitsentschädigungen im Umfang von 10 Millionen Franken überwiesen. Die ausserordentliche Lage auf dem Arbeitsmarkt führte in den letzten Wochen praktisch in der ganzen Wirtschaft zu steigenden Arbeitslosenzahlen. Die starke Zunahme der arbeitslosen Personen (+1471 Personen) im März 2020 ist aussergewöhnlich. Dies auch, weil die Arbeitslosigkeit im Frühjahr aus saisonalen Gründen in der Regel sinkt, wie der Vergleich mit den letzten beiden Jahren zeigt. (2019: -731; 2018: -1257). Der durch die Coronavirus-Krise begründete Anstieg ist gemäss dem Regierungsrat im Vergleich zur landesweiten Zunahme etwas tiefer (BE: +13,2 %; Schweiz: +15,1%). Besonders betroffen waren diejenigen Branchen, die ihren Betrieb ganz einstellen mussten, allen voran das Gastgewerbe (+510 Personen; 2019: +17). Es folgte der Gross- und Detailhandel (+155 Personen; 2019: -104), die Branchen «Freiberufliche, technische und wissenschaftliche DL» (+103 Personen; 2019: -39) und «Erziehung und Unterricht» (+105 Personen; 2019: -24).

Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit stieg gemäss dem Bericht in allen Verwaltungskreisen deutlich; dies hatte zur Folge, dass die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren ihre personellen Kapazitäten anpassen mussten. «Die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion geht davon aus, dass die Coronakrise-bedingten Einschränkungen im Kanton Bern die Wirtschaftsleistung im 2020 spürbar verringern werden», sagte Christoph Ammann an der Medienkonferenz. Umso wichtiger sei es, dass der Kanton seine subsidiären Möglichkeiten, die Wirtschaft zu unterstützen, ausschöpfe. Der Berner Regierungsrat hat deshalb im Zusammenhang mit der Corona-Krise eine zweite Tranche des Rahmenkredits Wirtschaftsförderung in der Höhe von 10 Millionen Franken freigegeben. Der Zweck der Sofortmassnahmen bleibt unverändert: Die «A fonds perdu»-Beiträge sollen Unternehmen gezielt motivieren, ihre Innovationstätigkeiten weiterzuführen und bestehende Forschungs- und Entwicklungsprojekte nicht zu sistieren.

pd

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