Chalet Muri-Gastgeber Claudio Righetti spricht mit dem Berner Entertainer Luca Hänni über dessen Heirat, seine neue Tour und feine Lieblingsrezepte.
Lieber Luca, Du und Christina habt im Juli geheiratet. Noch nachträglich herzlichen Glückwunsch Euch beiden! Wie fühlt es sich an, das Leben als frischgebackener Ehemann?
Es fühlt sich natürlich toll an, aber manchmal ist es auch noch ein wenig unwirklich. Es gibt Momente, da schaue ich meine Hand an und denke: «Okay da ist der Ring und sie ist jetzt wirklich meine Frau» – gleichzeitig ist es natürlich ein wunder-wunderschönes Gefühl. Ich finde, es macht schon nochmals etwas aus, es ist ein gegenseitiges Versprechen und das fühlt sich toll an.
Habt Ihr auch schon Kinderpläne?
Wir geniessen erstmal das Frisch-verheiratetsein.
Ihr habt kürzlich ein neues Haus bezogen. Wie wohnen Luca und Christina Hänni?
Wir wohnen in Thun und dürfen hier eine wunderschöne Aussicht auf die Bergkette geniessen: das Stockhorn, den Niesen, den Gurnigel. Ich liebe es, diese Berge anschauen zu können – hier bin ich aufgewachsen und das ist für mich Heimat. Im Keller habe ich mein Studio. Wichtig war uns auch, viel Licht in den Räumen zu haben. Bei uns ist sehr heimelig und wir fühlen uns sehr, sehr wohl hier.
Die Küche sei Euer Lieblingsplatz, habe ich gelesen. Wer bekocht hier wen?
Ich würde sagen, wir uns beide. gegenseitig. Ich koche vielleicht ein bisschen lieber, oder besser gesagt bei mir ist Kochen eher ein Event, etwas aufwändiger und wir machen dann auch eine gute Flasche Rotwein auf. Christina kommt mit neuen Rezeptideen, die manchmal mega schnell gehen. So ergänzen wir uns super.
Hast Du ein Lieblingsrezept?
Ich kann inzwischen einen sehr guten asiatischen Reis zubereiten, auch Pasta- und Fleischgerichte, etwas niedergaren im Backofen oder draussen auf dem Grill koche ich auch sehr gerne. Es gibt also nicht ein Lieblingsrezept. Obwohl, ein Pastagericht finde ich sensationell: Ganz dünne Spagetti, dazu brätelst du Speckwürfelchen an und vermanscht dann alles mit einer Avocado. Am Schluss noch ein Schuss Zitronensaft und ein paar Tomätchen dazu. Alles ganz leicht und superlecker!
Wie war Deine Kindheit, an was denkst Du gerne zurück?
Ich hatte allgemein eine sehr schöne Kindheit. Im Garten haben wir im Winter auf einem kleinen Hügel immer einen Schneeberg gebaut und sind dann mit Skiern oder Bobschlitten runtergerauscht. Im Sommer hatte ich einen Traktor, so einen mit Pedalen zum Treten, damit bin ich super gerne inklusive Anhänger durch das ganze Quartier geradelt. Ich war meistens draussen an der frischen Luft. Das war für mich das Grösste (lacht).
Kommst Du oft nach Bern?
Ich komme gerne nach Bern zum Einkaufen, vor allem wenn ich etwas Spezielles suche. Und natürlich schlendere ich in Bern gerne durch die Lauben – ideal wenn es regnet! –und Läden der Altstadt. Ich hatte erst kürzlich mit meinem Musical-Director in Bern die letzte Besprechung vor meiner Tour. Bern hat so viel Charme und coole Orte zum Verweilen und Geniessen.
Du bist 2012 mit der Castingshow DSDS bekannt geworden. Deine Karriere entwickelte sich jedoch sehr schnell davon losgelöst. Würdest Du auch heute wieder bei DSDS mitmachen?
Ich denke schon, klar, aber ich bin auch froh, dass ich es nicht mehr muss (lacht). Ohne diesen Start mit DSDS hätte ich mir das alles aber kaum aufbauen können. Es ist natürlich ein Privileg, was sich alles daraus entwickelt hat. Bei DSDS konnten mich die Leute über Wochen kennenlernen. Das war eine riesen Show und eine Erfahrung für mich. Deshalb würde ich es auch wieder machen.
Du bist inzwischen reifer geworden. Gerade hast Du Deine neue Tour gestartet. Wie ist Dein Publikum heute?
Ey, das ist das Krasseste. Wir hatten jetzt schon zwei Tourshows und ich darf wirklich mit Freude sagen, es ist alles mit dabei. Wir haben eine neue Generation, die Kiddies, wir haben die 35-Jährigen und dann die über 50-Jährigen. Für mich als Künstler ist das der Wahnsinn! Ganz viele verschiedene Leute auf einem Fleck zu haben und unterhalten zu dürfen ist das Schönste – zu sehen, wie die Show Menschen verbindet.
Wie ist Deine Tour gestartet?
Die ersten Shows sind bereits ausverkauft. In 90 Minuten gehen wir alle Steps meiner Karriere bis heute durch. Auch meine Auftritte an verschiedenen TV Shows haben wir musikalisch untermalt und eingebaut. Und es gibt ein ganz cooles Unplugged-Set. Wir ziehen die Leute nach vorne zur Bühne und ich gehe dann unters Publikum. Wir sind also ganz nahbar aber gleichzeitig ist die Show eben auch «gross». Die Band haben wir aufgestockt und der Entertainmentfaktor damit zusätzlich gesteigert. Ich würde sagen: Das müsst ihr mal gesehen haben!
Dein aktueller Song heisst «Fire». Darin lodert es nur so vor Leidenschaft. Woher kommt dieses «Feuer», das in Luca brennt?
Es ist der erste Song, der in meinem Studio im neuen Haus entstanden ist. Das war der Antrieb für so eine «Temponummer», bei der das Feuer brodelt. Bei mir war es in erster Linie die Einrichtung dieses Hauses, diesen «Space» für mich zu haben. Auf der anderen Seite sind es meine Liveauftritte. Man macht vor einer Tour viel Social Media, Instagram usw. – danach spielt man die Tour und sieht erst dann, was für Leute kommen. Das ist extrem interessant, sein Publikum so nah und echt zu spüren. Das treibt mich auf jeden Fall am meisten an.
In welche Richtung entwickelt sich Deine Musik heute?
Ich würde sagen, in Richtung Entertainment. Ich überlege mir heute schon beim Schreiben, wie kann ich es auf der Bühne umsetzen? Liegt mir das wirklich? Und sicher weiterhin auch eingängige Melodien, geswitscht von Deutsch zu Englisch – dabei fühle ich mich am wohlsten. Wir haben jetzt auch noch Bläser auf der Tour, Saxophon und Trompete, und du merkst, wie gut alles zusammen diesen Entertainmentfaktor zum Leben bringt. Ich finde, das passt super gut zu mir.
Hattest Du je ein musikalisches Idol oder Vorbild?
Ganz klar Justin Timberlake, weil der beides so genial zusammenmixt, Tanz und Musik.
CR: Und zum Schluss: Welche Frage darf ich dir beantworten?
LH: Mein Alltag ist mega abwechslungsreich. Wie sieht eigentlich dein Tagesablauf aus?
CR: Ich hatte das Glück, meine Karriere immer frei und unabhängig gestalten zu dürfen. Meine Arbeit mit der Agentur, unsere kulturellen Veranstaltungen und auch die Politik sorgen für viel Abwechslung. Die vielen Reisen, da meine Projekte international vernetzt sind, bringen mich mit spannenden Menschen zusammen. Das schätze ich am meisten an meiner Arbeit. cr
Fotos: Hans Scherhaufer, Yann Ruh, Fabian Gfeller
PERSÖNLICH
Luca Hänni ist ein musikalisches Multitalent und einer der international erfolgreichsten Schweizer Pop-Künstler. Er singt, tanzt, komponiert und spielt mehrere Instrumente. Bereits sein Debütalbum «My Name is Luca» erreichte 2012 in der Schweiz Platz #1 und in Deutschland Platz #2 der Charts. 2019 erzielte er für die Schweiz den hervorragenden 4. Platz beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv. Sein Hit «She Got Me» erzielte über 60 Mio. Streams und Platinstatus. Er ist u. a. mehrfacher Gewinner eines Swiss Music Awards, wurde für den Echo nominiert und seine Single «Wonderful» wurde mit dem Hollywood Music Media Award gekürt.
Aktuelle Tourdaten:
www.lucamusic.ch